Gebäudeart
Einfamilienhaus
Bauort
Melle-Riemsloh
Wohnfläche
200 m2
Fassade
Lärchenholz auf Lücke, Vergrauungsglasur
Dach
Pultdach (Tondachziegel natur) / Flachdach (Gründach)
Architekt
Flatau Architekten PartG mbB
ÜBER DAS PROJEKT
Einerseits sind die Baukörper dieses Einfamilienhauses in Riemsloh klar abgegrenzt – zum Beispiel durch das Pultdach im einen Wohnbereich und das Flachdach im anderen sowie über dem Geräteschuppen und Carport. Andererseits bilden diese Teile optisch eine harmonische Einheit. Und hierbei spielt die außergewöhnliche Holzfassade als verbindendes Element eine wichtige Rolle.
Gebäude-Ensemble in edlem Grau
„Die Architektur dieses Einfamilienhauses ist alles andere als eine 08/15-Bauweise. Auch deshalb haben uns bei Heggemann die Holzbau-, Zimmerei- und Fassadenarbeiten viel Spaß gemacht. Die Wünsche der Bauherren und des Architekten kamen uns von Beginn an sehr entgegen, denn hier konnten wir uns unserem Lieblingsmaterial Holz auf vielfältige Art und Weise widmen“, blickt Sören Schierbaum, Geschäftsführer von Holzbau Heggemann, zurück. Er betreute das Projekt bis zur Fertigstellung 2020 maßgeblich.
Die Tafelbauweise mit der ansprechenden Holzfassade prägt das Gebäude-Ensemble in jeder Hinsicht – sowohl in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Materials und der Bauart als auch auf das Erscheinungsbild. So wurden die Lärchen-Leisten der Fassade „auf Lücke“ an gebracht. Das heißt: Sie sind – vor allem aus rein ästhetischen Gründen – nicht mit Nut und Feder miteinander verbunden, sondern in gleichmäßigen Abständen angeordnet, wodurch die Außenwände weniger massiv erscheinen. Um den edlen Grauton zu erzielen, wurde das Holz mit einer speziellen Vorvergrauungslasur behandelt, die diese patina-ähnliche Oberfläche bewirkt.
Einladendes Ambiente mit durchdachter Architektur
Nachhaltig und durchdacht gebaut
Ökologie hat für die Bauherren einen hohen Stellenwert. Deshalb sind die Flachdächer mit Begrünungen versehen. Somit bieten sie nicht nur zusätzlichen attraktiven Lebensraum für Insekten, sondern wirken auch der Flächenversiegelung entgegen und verbessern das Mikroklima, denn das Regenwasser kann nach und nach verdunsten, anstatt über die Kanalisation abgeleitet zu werden.
Eine Photovoltaik-Anlage auf dem funktionalen Gebäudeteil mit Carport und Geräteschuppen sorgt für die klimafreundliche Stromgewinnung aus Sonnenenergie. Das Innere des Wohnhauses ist dank Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sehr umweltschonend klimatisiert.
Auch das Interieur glänzt mit durchdachter Architektur: Lebensbereiche wie Bad und Schlafzimmer einerseits sowie Kochen, Essen und Wohnen andererseits sind jeweils sinnvoll miteinander kombiniert. Eine Besonderheit ist die großzügige, offene Galerie: Sie verbindet die obere und die untere Wohnebene miteinander und ist auch dank des Pultdaches und der hierdurch ermöglichten zusätzlichen Fenster des Halbgeschosses lichtdurchflutet und freundlich.
Zum einladenden Ambiente trägt ebenso das Zusammenspiel der weißen Wände und der in allen Gebäudeteilen reichlich verwendeten Hölzer bei. Der Holzofen im unteren Wohnbereich ist dabei höchst dekorativ und strahlt an den kälteren Tagen des Jahres nicht nur Wärme, sondern noch mehr Gemütlichkeit aus.
(Fotos: Simone Reukauf)
